Überfällig
Warum Verhütung auch Männersache ist
Wir fliegen ins All, transplantieren Organe und leben längst in einer durchdigitalisierten Welt. Doch in Sachen Verhütung scheinen wir in den 1960er Jahren stecken geblieben zu sein: Seit der Marktzulassung der Pille hat sich wenig getan, Verhütung ist „Frauensache“, samt körperlichen, seelischen und finanziellen Begleiterscheinungen. Studien an männlicher Verhütung wurden abgebrochen, und zwar aufgrund von Nebenwirkungen, die für hunderte Millionen von Frauen buchstäblich zum Alltag gehören. Sind wir als Gesellschaft nicht weiter?
Zunehmend Männer wollen Partner:innen von den Nebenwirkungen herkömmlicher Kontrazeptionsmethoden entlasten. Seit 2018 wird eine Bewegung von jungen Menschen lauter, die sich nach Reformen seht. Männer aus Frankreich haben nach Möglichkeiten gesucht, am eigenen Körper zu verhüten – und nach passenden Methoden gefunden.
“Überfällig” ist ein progressiv-witziger Zeitgeisttext, der das Thema Verhütung in einen größeren Kontext von machtpolitischen Fragen setzt, Geschlechterpolitik mit antirassistischen und ökologischen Diskursen verbindet und medizinische Forschungslücken beleuchtet.